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Wir leben Basisdemokratie

Bildung und Hochschulen

Kommunikation, Information, Wissen und Bildung formen die Grundlage unse­rer Gesellschaft. Ihr Gesicht wird durch Bildung geprägt. Bildung ermöglicht den wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt, auf dem un­ser materieller und geistiger Wohl­stand beruht. Sie setzt die Standards für un­ser Zusammenleben. Sie gibt Orientierung in einer komplexen Welt und schützt die Gesellschaft vor irrationalen Ängsten und leichtferti­gen Vorurteilen. Sie versetzt uns in die Lage, Herausforderungen zu meistern, Problemlö­sungen zu finden und, wenn nötig, die gesellschaftliche Richtung zu ändern. Wer die Bil­dung vernachlässigt, zerstört die Grundlage, auf der unsere Gesellschaft auf­gebaut ist.

Die großen Her­ausforderungen der Zukunft, wie zum Beispiel der Klimawandel, sind nur durch gesell­schaftliche, technische und wirtschaftliche Innovationen, also durch ein sehr viel hö­heres allgemeines Bildungsniveau, zu bewältigen. Dafür braucht es eine durchgängige Verbesse­rung der Bildung von der Kinderbetreuung bis zur Hochschule. Wir wollen das Niveau der Hochschul- und Berufsabschlüsse verbessern und die Anzahl der Absolventen deutlich steigern.

Die Piraten fordern deshalb:

  • Ganztägige und beitragsfreie Kinderbetreuung. Nur durch ein derartiges freiwilliges Angebot ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf tatsächlich gegeben.
  • Ausbildung und Entlohnung aller Pädagogen in einem gemeinsamen Gesamtmodell.
  • Ganztagsbetreuungsangebot für alle Schülerinnen und Schüler. Diese soll ein echtes Angebot und keine Einschränkung der Familien in ihrer Gestaltung von Lebensentwürfen und Freizeit darstellen.
  • Differenzierte Bewertung zusätzlich zu klassischen Schulnoten.
  • Muttersprachlicher Förderunterricht für Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache; Unterricht in Österreichischer Gebärdensprache für gehörlose und schwer hörgeschädigte Kinder. Jeder Mensch sollte seine Muttersprache beherrschen; nur so ist auch die Fähigkeit zum weiteren Spracherwerb gesichert.
  • Individuelle Schullaufbahnen durch Kurssysteme. Anfangs soll der Klassenverband beibehalten werden, aber mit steigender Schulstufe sollen die individuellen Begabungen und Interessen gefördert werden. Auch begabungsorientierte Differenzierung (durch Basis-, Förder- und Leistungskurse) sowie vertiefende Kurse sollen angeboten werden. Durch das Kurssystem entfällt die Problematik des Sitzenbleibens.
  • Ausfinanzierung der Hochschulen. Mindestens 2% des BIP sollen ehebaldigst in den tertiären Bildungssektor investiert werden.
  • Keine generellen Zugangsbeschränkungen. Jegliche Hochschulbildung kommt der Gesamtgesellschaft zugute. In Einzelfällen ist eine Eignungsprüfung zulässig (etwa für medizinische oder pädagogische Studien, sowie sehr kurzfristig bei starkem, plötzlichen und unerwartetem Anstieg der Studierendenzahlen in einem Fach), bei andauerndem, erhöhtem Andrang hat die Universität aber schnellstmöglich zusätzliche Kapazitäten zu schaffen.
  • Eignungsprüfungen vor Studienbeginn nur als unverbindliches Feedback. Aus diesem Grund lehnen wir auch die Studieneingangs- und Orientierungsphase in ihrer derzeitigen Form ab.
  • Erwachsenenbildung fördern. Dem lebenslangen und berufsbegleitenden Lernen fällt eine zunehmend wichtige Rolle in Gesellschaft und Wirtschaft zu. Es ist wichtig, um die Wettbewerbsfähigkeit, Kreativität und Innovationskraft Österreichs zu er­halten und auszubauen.

Nächstes zusammengefasstes Kapitel: Europapolitik
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