Festplattenabgabe würde veraltetes und unpraktikables Modell für die
Zukunft festschreiben
Wien. 18. Jänner 2013. Nach Ansicht der Piraten ist die
Festplattenabgabe eine pauschale Kriminalisierung aller
Festplattenbesitzer. „Eine Entlohnung von Künstlern mit
Pauschalvergütungen zu rechtfertigen, war vielleicht zu Zeiten von
Kassettenspielern noch eine gute Idee. Heutzutage gibt es viel
sinnvollere Ansätze, Künstler zu ihrem gerechten Lohn kommen zu
lassen. Die Piraten sind der Meinung: Pauschalvergütung ist eine
pauschale Kriminalisierung aller Festplattenbesitzer. Wir fordern
stattdessen die Einführung einer Kulturwertmark“, so Tommi Enenkel,
Mitglied im Wiener Landesvorstand der Piraten.
Statt Pauschalverdächtigungen und Pauschalvergütungen tritt die
Piratenpartei für ein modernes System ein, in dem Urheber entlohnt
werden können. „Die aktuelle Praxis, wie Verwertungsgesellschaften
Gelder an die Künstler verteilen, ist höchst intransparent und
unzeitgemäß. In Zeiten, in denen Kulturgüter digital verbreitet
werden, lassen sich kaum noch Kriterien für die Verteilung der
Einnahmen an die Künstlerinnen und Künstler finden, die der
tatsächlichen Nutzung dieser Güter entsprechen. Die Piratenpartei hat
schon mehrfach das Modell einer Kulturwertmark in die Diskussion
eingebracht, das eine brauchbare Alternative zur bisherigen Praxis
darstellt“, so Werner Reiter, Themensprecher für
Urheberrechtsangelegenheiten bei den Piraten.
Nach Ansicht der Piraten versucht die Initiative „Kunst hat Recht“ mit
logischen Fehlschlüssen die Rechtmäßigkeit der Pauschalvergütung zu
argumentieren. Nach dem Urheberrechtsgesetz ist jedes Werk
urheberrechtlich geschützt, also auch privat aufgenommene Fotos und
Videos. Es wäre also leicht „urheberrechtlich geschütztes Material“
mit „illegal erworbenem Material“ gleichzusetzen.