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Piraten weisen parteipolitische Einmischung in Sexualerziehung zurück

Die Piratenpartei zeigt sich verwundert über die Aufregung, die die Aufklärungsbroschüre „Ganz schön intim“ ausgelöst hat. Die Broschüre [pdf], die vom Verein „Selbstlaut – gegen sexuelle Gewalt“ gestaltet wurde, gibt Lehrenden Werkzeuge, um ihren Schüler_innen dazu zu verhelfen, Gefühle wahr und ernst zu nehmen und den eigenen Körper zu akzeptieren, und so Präventivmaßnahmen gegen sexuellen Missbrauch zu setzen.

„Wer pädagogische Notwendigkeiten aus parteipolitischen oder religiösen Gründen attackiert, hat keine Berechtigung, seine Stimme im Sinne der Jugend zu erheben”, kritisiert Siddhartha Tomarkin, Mitglied im steirischen Landesvorstand der Piraten, die Reaktionen von ÖVP, FPÖ und BZÖ.

Die Piraten finden es beschämend, dass im 21. Jahrhundert in einer modernen, aufgeklärten Gesellschaft die Gleichbehandlung aller sexuellen Orientierungen, Geschlechtsidentitäten und Partnerschaftsformen in einer Broschüre wie dieser immer noch Anlass für politische Diskussionen ist.

„Für uns ist selbstverständlich, dass es richtig ist, schon beim ersten Kontakt mit dem Thema Sexualität in der Schule mit den verschiedenen sexuellen Orientierungen offen umzugehen. Dies führt direkt zur Verringerung von Mobbing an Schulen und erleichtert schwulen, lesbischen und transsexuellen Jugendlichen, ihre Identität nicht als Problem wahrzunehmen“, so Marcel Matz von der Piratenpartei Steiermark.

„Die Piratenpartei Österreichs ist über die Gleichstellung der unterschiedlichen sexuellen Orientierungen in dieser Broschüre erfreut und hält Unterrichtsministerin Schmied an, diese beizubehalten“, meint Rodrigo Jorquera, Mitglied im Bundesvorstand der Piraten.


Kommentare

8 Kommentare zu Piraten weisen parteipolitische Einmischung in Sexualerziehung zurück

  1. Es darf keine “Aufklärung” von Kindern geben. Im Übrigen sollen die Frauen ihre Weiblichkeit bewahren; und die Männer ihre Männlichkeit. Es ist besser, antisexuell oder heterosexuell zu sein, als homosexuell. Es darf keine Sonderrechte für Homosexuelle geben; z. B. kein Adoptionsrecht. Denn ein Kind braucht Mutter UND Vater.

  2. Romario meinte am

    Lieber Eso-Policier,
    Piraten stehen unter anderem für absolute Gleichstellung von Homosexuellen; das Adoptionsrecht wird auch explizit im Programm gefordert. Wir fordern keine Sonderrechte, sondern rechtliche Gleichstellung, wie es sie in einem aufgeklärten Land im 21. Jahrhundert eigentlich schon längst geben sollte.

  3. Walter Klag meinte am

    Ein Kind braucht Vater UND Mutter, daher muss die Familie besonderen Schutz genießen. Trotzdem sollen Menschen, die anders als heterosexuell orientiert sind, nicht verächtlich gemacht werden.

  4. Strongbow meinte am

    Es stimmt – wir Piraten stehen für absolute Gleichstellung von Homosexuellen.
    Hier geht es aber um eine Broschüre, welche von vielen Seiten her kritisiert wird!
    Einfach zu sagen. “Wir Piraten verstehen nicht was die haben”, ohne zuvor einer TF diese Broschüre zum überarbeiten gegeben zu haben, ist nicht nur basisdemokratisch bedenklich, sondern alleine desswegen, da man 6-12jährige nicht in einen Topf werfen kann!!!

  5. Trollhunter meinte am

    @ Eso-Policier

    Keine Form der Sexualität ist “besser” als eine andere.

    @ Walter Klag
    Ein Kind benötigt tatsächlich Vater und Mutter – zur Zeugung

    Eine Familie (Vater, Mutter, Kind) benötigt natürlich Schutz, ebenso wie jede andere Form des Zusammenlebens.

    Jeder einzelne Mensch benötigt Schutz – den Schutz sein Leben und seine Sexualität und seine Form des Zusammenlebens mit anderen Menschen selbst bestimmen zu können ohne deswegen von anderen verurteilt zu werden, gesetzlich bestraft oder gar steuerlich benachteiligt zu werden.

    Jeder Mensch hat das Recht sein Leben so zu führen, wie es ihm richtig erscheint, sofern er anderen dadurch keinen Schaden zufügt.

  6. antha meinte am

    @Eso-Policier: Dass es keine typische Weiblichkeit, die nur Frauen betrifft, und keine typische Männlichkeit, die nur Männer betrifft, gibt, haben die Erkenntnisse der Psychologie/Soziologie in den letzten Jahrzehnten erwiesen. Ist auch nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, wie spät in der embryonalen Entwicklung sich die Unterscheidung zwischen Junge und Mädchen bildet. Im Prinzip haben wir alle männliche und weibliche Anteile – und das ist gut so, sonst könnten wir uns kaum miteinander unterhalten.
    @Walter Klag: Natürlich will niemand Heterosexuelle lächerlich machen oder verachten – wie kommen Sie nur darauf? In der Piratenpartei wie überall auf der Welt sind die Heteros in der Mehrzahl (soweit ich weiß). Wir wollen uns selbstverständlich nicht selber verachten.

    Die obigen Kommentare zeigen aber sehr deutlich, wie wichtig eine Auseinandersetzung mit dem Thema Sexualität in unserer Gesellschaft ist und wie tief wir noch in Tabus und Vorurteilen/Ängsten verhaftet sind. Das liegt daran, dass wir mit diesen Tabus und Vorurteilen aufgewachsen sind, dass man uns diese beigebracht hat. Es ist nicht leicht, objektiv zu denken, wenn man selber mitten drin steckt.
    Umso wichtiger ist es, möglichst früh Kindern zu ermöglichen, sich selber genau so wie sie sind annehmen zu können. Das ist, was diese Broschüre möchte.
    Da sich die Broschüre in erster Linie an ausgebildete Pädagogen richtet, braucht man wohl auch keine Angst zu haben, dass Kleinkinder mit Vorstellungen von Erwachsenen-Sex überfordert werden. Ich vertraue hier auf die derzeitige Generation von Pädagogen, dass diese erkennen, wie weit sie jeweils gehen können und müssen.

  7. antha meinte am

    Muss mich entschuldigen, habe Walter Klags Kommentar falsch gelesen. Bitte um Entschuldigung!

  8. Nils meinte am

    @Strongbow:

    Korrekt. Soweit ich weiß, wurde nur diese Altersspanne benannt und keine konkretes Alter. Die Sexualaufklärung muss aber altersgerecht ablaufen, auch wenn sie noch so offen behandelt wird. Ich bin ebenfalls dafür, dass man die Kinder über Pornographie aufklärt, wie es auf http://harri-wettstein.de gemacht wird, allerdings ist auch das ein spezielles Thema, bei dem man die Kinder nicht mit sämtlichen Informationen überfluten darf. Das Fundament ist wichtig, um etwas sicher aufzubauen!

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